Du freust dich schon darauf, dass dein Baby ganz selbständig im Wasser schweben wird?
Du hast dein Baby bereits in eine Schwimmhilfe reingesetzt oder ihm Schwimmflügel angezogen?
Du ziehst es durch das Wasser, strahlst es an, aber die große Freude bleibt irgendwie aus?
Dein Baby treibt eher beteiligungslos?
Du fragst dich, was du besser machen könntest, ob sich dein Baby an den Schwimmring einfach nur gewöhnen muss oder ob es vielleicht lieber einen Schwimmsitz braucht?
Hier fünf Gründe, warum dein Baby gar keine Schwimmhilfen braucht.
Du erfährst, warum du ohne die aufblasbaren Tanks mehr Freude und Bindung erlebst und warum du ohne Schwimmsitze, Schwimmtrainer u. ä. Grundlagen für wirklich sicheres Schwimmen legst.
Grund #1: Schwimmhilfen verhindern das Lernen von Selbstverantwortung
Gehörst du auch zu den Eltern, die sich sicherer fühlen, wenn ihr Baby im Wasser eine Schwimmhilfe trägt?
Wahrscheinlich hast du Angst, dass dein Baby aus Versehen untergeht: Entweder könnte es dir aus den Händen rutschen und wenn es größer ist aus Versehen ins Wasser fallen oder mit Absicht ins Wasser springen.
In beiden Fällen würde es für einen kurzen Moment unter Wasser sein.
Könnte es in dieser kurzen Zeit ertrinken?
Könnte die Erfahrung des Untergehens sein Verhältnis zum Wasser negativ beeinflussen?
Dein Baby wird dir nicht aus den Händen herausflutschen
Wahrscheinlich stellst du dir vor, dass dir dein nasses Baby wie ein Stück Seife aus dem Griff ‚wegrutscht‘, es einen großen Schreck bekommt und weint, nachdem du es aus dem Wasser herausgefischt hast.
Ich habe noch nie von solch einer Situation gehört.
In einem guten Babyschwimmkurs wird dir die Kursleiterin Griffe zeigen, die keinerlei Schwimmhilfen erfordern.
Du wirst automatisch spüren, in welcher Position sich dein Baby wohlfühlt, in welcher es sich frei bewegen kann – genauso wie du an Land spürst, in welcher Haltung es deinem Baby gut geht.
Je öfter du ins Wasser gehst, desto sicherer wirst du und dein Baby immer entspannter.
Lass dir und deinem Baby beim ersten Schwimmbadbesuch viel Zeit.
Wenn in deinem Babyschwimmkurs Lieder gesungen oder Übungen angeboten werden, konzentriere dich nur auf dein Baby. Blende diesen Input aus.
Beobachte lieber, in welchem Griff es sich wohlfühlt.
Dein Baby wird nicht sofort ertrinken, wenn es kurz untergetaucht ist
Ich habe vor langer Zeit einen Bericht über eine Mutter gehört, die in ihrer Wohnung alle erdenklichen Ecken und Kanten ausgepolstert hat, um ihr Baby vor Verletzungen zu schützen.
Das Ergebnis war beeindruckend: Ihr Kind hat sich im Kindergarten auffällig häufig verletzt und bewegte sich ungeschickt.
Es hatte nie die Chance die Erfahrung zu machen, auf sich aufzupassen.
Schwimmhilfen, die vor dem unbeabsichtigten oder beabsichtigten Hereinfallen ins Wasser schützen sollen, sind wie ausgepolsterte Wohnungen:
- Du nimmst deinem Kind eine der essentiellsten Erfahrungen mit Wasser weg: Wenn ich nicht aufpasse, falle ich herein und gehe unter.
Interessant ist, dass an einem Ort, der in dieser Situation wirklich lebensgefährlich sein kann, kein Kind eine Schwimmhilfe trägt: Am Hafen. - Dein Blick ist eher darauf gerichtet, ob dein Baby vielleicht doch aus der Schwimmhilfe herausrutscht, ob es vielleicht doch nach vorne kippt. Du bist eher damit beschäftigt, was du jetzt am besten mit deinem Baby machen könntest, anstatt ganz fein über den Körperkontakt auf seine Bewegungen zu antworten.
Probiere es bei den nächsten beiden Schwimmbadbesuchen selbst aus: Gehe mit deinem Baby einmal mit und einmal ohne Schwimmhilfen ins Wasser.
Beobachte deine Gedanken und Gefühle und schreibe sie zu Hause auf.
Du hast Angst vor dem Sekundären Ertrinken? Sei beruhigt. Laut der aktuellen Forschung gibt es das nicht. Wenn dein Kind mehr als gewöhnlich hustet, fahre in die Notaufnahme.
Laufende Babys müssen auch lernen, auf sich aufzupassen
Auch laufenden Babys, die ‚einfach ins Wasser springen‘ darf die Erfahrung des Untergehens nicht genommen werden.
Unfall oder Absicht: In beiden Fällen ist deine lückenlose Aufsicht erforderlich.
Dein Baby wird nicht sofort ertrinken, wenn es mal untergeht.
Du musst dich nur stets in Griffnähe aufhalten, es mit Adlersauge beobachten, um es gegebenenfalls herauszufischen.
Dich erschreckt der Gedanke, dass dein Baby kurz untergehen könnte?
Die lückenlose Aufsicht ist dir zu anstrengend?
Du willst um dein Baby herumschwimmen oder tauchen?
Du willst auch mal ein Wort mit einer anderen Mama wechseln?
Dann gibt es an Schwimmhilfen keinen Weg vorbei.
Zumindest weißt du jetzt, welche Erfahrung dein Baby höchstwahrscheinlich nicht machen wird.
Das Untergehen ist nur eine von vielen.
Wenn du jedoch bereit bist, mit voller Aufmerksamkeit und Körpernähe bei deinem Baby zu bleiben, dann lies weiter und du erfährst, warum Schwimmhilfen wie Anti-Baby-Pillen sind.
Grund #2: Schwimmhilfen verhindern längerfristig sicheres Schwimmen
Schwimmhilfen sind wie Anti-Baby-Pillen: Ein Präventionsmittel, das Sexualität unterstützt vermindert zugleich die Libido.
So verhindert ein Mittel zur Unterstützung der Sicherheit längerfristig sicheres Schwimmen:
Die Kinder lernen, dass Tauchen etwas Unangenehmes ist, verhindert werden muss und dass sie selbständig nicht auftauchen können.
Das Tauchen ist jedoch eine von sechs Fähigkeiten in der Fortbewegung, die Kräfte spart.
Besonders Kinder profitieren vom Eintauchen, da der Kopf im Vergleich zum restlichen Körper viel größer und schwerer als bei Erwachsenen ist.
Vielleicht denkst du jetzt, dass dein Baby doch später im Schwimmkurs das Tauchen lernen wird.
Das ist richtig.
An einer guten Schwimmschule lernen die Kinder zuerst das Kraulen, das nur mit dem Eintauchen des Kopfes möglich ist.
Gute Schwimmschulen sind selten.
Meistens lehren die Schwimmschulen das falsche Brustschwimmen.
In diesem Video liegt der Kopf des Kindes im Nacken und DARF NICHT eingetaucht werden:
Quelle des Videos: HANNAH MACHT IHR SEEPFERDCHEN – Prüfung für das erste Schwimmabzeichen – Schwimmen lernen. YouTube, 03.06.2017, Web, 12.11.2018, in: https://www.youtube.com/watch?v=0Zb7Cs7P58c&t=161s, 03:22 Minuten
Kinder entwickeln also zuerst ein problematisches Verhältnis zum Tauchen, um dann später – wenn ein Erwachsener es für sinnvoll hält – Tauchen getrennt vom Brustschwimmen zu erlernen.
Die natürliche und entspannte Entwicklung im Wasser gerät komplett durcheinander.
Ergebnis:
Viele Kinder weigern sich den Schwimmkurs fortzusetzen, weil sie mehr oder minder gezwungen wurden den Kopf unterzutauchen oder zu springen.
Kinder, die sich auf solches von außen gesteuerte Lernen einlassen, entwickeln in der Regel ein unharmonisches Körpergefühl.
Das Ergebnis dieser Art des Schwimmen lernens kannst du in jedem Schwimmbad sehen: Die wenigsten Erwachsenen spüren den Auftrieb, nutzen das Eintauchen und kommen ins Gleiten, um optimal vorwärts zu kommen.
Optimal ist kraftsparend und kann im Notfall lebensrettend sein.
Die meisten Erwachsenen halten sich stattdessen irgendwie über dem Wasser.
Frage dich erstens bitte, wofür dein Kind Schwimmen und Tauchen trennen soll, um es später mehr oder weniger leidvoll oder gar nicht wieder zusammenzufügen?
Zweitens: Wofür bringen wir den Babys bei, dass sie beim Untergehen nichts tun müssen, weil sie wie ein Sektkorken nach oben schießen?
Grund #3: In Schwimmhilfen spüren die Kinder nicht den natürlichen Auftrieb
Ist es nicht niedlich, wenn die kleinen Babys durch das Becken treiben?
Ist es nicht ein großer Spaß, wenn sie sich in kleinen Wellen schaukeln lassen?
Dieser Spaß hat einen weiteren Preis:
Die Kinder spüren nicht, was sie eigentlich trägt.
Sie spüren den natürlichen Auftrieb nicht.
Ohne das Gespür für den Auftrieb, kein kraftsparendes Schwimmen.
So kämpfen die meisten Erwachsen – wie oben erwähnt – gegen das Wasser, anstatt den Auftrieb zu nutzen.
Grund #4: Schwimmhilfen verhindern emotionale Sicherheit
Du gehst mit deinem Baby auf dem Arm in das stehtiefe Becken.
Du denkst, wie schön wäre es, wenn es doch in einer Schwimmhilfe etwas durch das Wasser paddeln könnte.
Beim nächsten Schwimmbadbesuch setzt du dein Baby in eine Schwimmhilfe herein oder versuchst ihm Schwimmflügel anzuziehen.
Du merkst seinen Widerstand.
Wenn dein Baby dann doch endlich schwebt und du es durch das Wasser ziehst, wirkt es etwas beteiligungslos.
Es wird sich doch schon daran gewöhnen, oder?
Babys haben zwar die ersten Monate im Wasser verbracht, aber Schwimmbadbesuche sind trotzdem wie eine Landung auf einem anderen Planeten.
Alles, was dein Baby braucht ist emotionale Sicherheit.
Diese entsteht am stärksten durch Körpernähe und deine Zuwendung.
Erst auf deinem Arm und später (wenn es sitzen kann) in deiner unmittelbaren Nähe am Beckenrand entsteht ein sicherer Raum, um die vielfältigen Sinnesreize wahrzunehmen, um sich nach und nach dem Wasser zu nähern.
Und zwar dann, wenn dein Baby dazu bereit ist.
In seiner Schrittfolge.
Schwimmhilfen sind jedoch Gift für die emotionale Sicherheit.
Sie trennen dich von Deinem Baby.
Ihre Vermarktung drängt eher dazu auf, dass das Schweben durchs Wasser der optimale Zustand für ein Baby im Schwimmbecken ist und nicht das Halten auf dem Arm – das zweite ist kostenlos.
Grund #5: Schwimmhilfen verhindern die Entwicklung der Sensibilität
Du sitzt auf einem großen Gymnastikball.
Du musst permanent dein Gleichgewicht neu ausrichten.
Schwimmhilfen sind wie Gymnastikbälle.
Dein Baby muss ständig auf statischen Lufttanks reagieren.
Was für die Entwicklung des Gleichgewichtssinns sinnvoll ist, ist für die Entwicklung der Sensibilität wenig hilfreich.
Erst auf deinem Arm entsteht diese unsichtbare Interaktion.
Sie ist das große Geheimnis von Bindung und Vertrauen.
Erst wenn sich dein Baby sicher fühlt, erst wenn es nach und nach lernt immer sensibler auf deine und eigene Bewegungen zu reagieren, wird es sich später mit solch hochentwickelten Sensoren im Wasser bewegen.
Welchen Weg gehst du?
Babys lernen nicht schneller schwimmen, wenn sie in Schwimmhilfen treiben.
Sie haben keine bessere Selbstrettungsfähigkeit, als Kinder, die ohne Schwimmhilfen im Wasser spielen.
Schwimmhilfen verhindern Körperkontakt und Beziehung.
Sie vermitteln den Kindern bereits im Säuglingsalter ein fragwürdiges Verhältnis zum Tauchen, Untergehen und dem Auftrieb.