Kompetenz eines sicheren Schwimmers #12: Fange jetzt an und dein Kind fällt als Jugendlicher aus der Hochrisikogruppe heraus – Kompetenz des Umgangs mit Risiken

Das Risikobewusstsein reift leider sehr langsam. Dies wird daran deutlich, dass der Höhepunkt von Ertrinkungsfälle bei 25 Jahren liegt. Die Hochrisikogruppe sind 15- bis 24-Jährige.

Manche Menschen glauben, dass das Schwimmen eine schützende Wirkung hat. Aber es gibt auch Bedenken, dass die Gefahr im Wasser die Schutzwirkung des Schwimmens beeinträchtigen könnte. Mit anderen Worten: Das Schwimmen kann wie eine Rüstung gegen das Ertrinken wirken, aber wenn die Risikoeinschätzung nicht ausgebildet ist, kann diese Rüstung mit Leichtigkeit durchlöchert werden.

Studienlage? Sehr schmal. Für einige Experten ist das Schwimmen wie ein zweischneidiges Schwert, es kann sowohl als Rettungsring als auch als Verlockung für riskante Abenteuer dienen.

Wir haben es also hier mit einer zwar geringen Studienlage, aber mit sehr plausiblen Befürchtungen zu tun. Aus diesem Grund hat das internationale Team um Prof. Stallman entschieden die Risikobewertung in die entscheidenden Kompetenzen eines sicheren Schwimmers einzubeziehen.

Achtung, meine MEINUNG: Wenn ich Jugendliche und junge Erwachsenen in offenen Gewässern beobachte, wenn ich sehe, welch hohe Risiken sie eingehen, bleibt nichts anderes übrig, als diese Befürchtung ernstzunehmen und pädagogische Konsequenzen zu ziehen.

So schmal die Studienlage ist, so plausibel erscheinen ihre Ergebnisse, die immer wieder auf Jugendliche, Männer und Eltern abzielen. So hat z. B. eine Studie in Neuseeland gezeigt, dass viele Betreuungspersonen ihre Kinder nicht ausreichend beaufsichtigen und das Risiko des Ertrinkens unterschätzen. Viele Eltern schätzen ihre Fähigkeiten im Wasser als gut ein, haben aber keine ausreichende Ausbildung in Erster Hilfe oder Rettung. Das bedeutet, dass diese Kompetenz dich als Mutter oder Vater auf den Plan ruft. In diesem Modul geht es sehr viel um Faktoren des Ertrinkens. Nur du kannst sie ernst nehmen und sie deinem Kind von Anfang an vermitteln.

Kommentiere das Verhalten der anderen Badegäste. Gib deinem Kind so früh wie möglich die Möglichkeit in Simulationen (Wellenbad, Gegenstrom) seine motorischen Kompetenzen zu testen. Setze dich immer so bedeutend wie nur möglich mit den lokalen Gefahren auseinander. Ob Unterströmungen, Pflanzen, Meeresbewohner, die Wassertemperatur oder die Sichtweite. Nutze jede erdenkliche Gelegenheit, deinem Kind die Gefahren zu zeigen und bei jeder Gefahr das Risiko zu bewerten. Bei Unsicherheit bleibst du ggf. mit deiner Familie an Land.

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